Avocado - Persea americana

Avocado

Synonyme: Abacata, Alligatorbirne, Butterfrucht, Eierfrucht, Palta

Wissenschaftlicher Name: Persea americana

Familie: Lauraceae (Lorbeergewächse)


Heimat

Mittelamerika; wird mittlerweile im gesamten tropischen und subtropischen Raum, wie z.B. Südafrika, Kalifornien, Brasilien, Israel und Spanien, angebaut.



Inhaltsstoffe

Fruchtfleisch: an die 25 % Fette, Provitamin A, Vitamin B, C und E, Eisen, Calcium, Kalium, Magnesium.
Avocadoöl: Triglyceride, ungesättigte Fettsäuren, z.B. Palmitoleinsäure, Partialglyceride und Phospholipide, Sterole, Carotinoide, Provitamin A, Vitamine D und E.



Beschreibung

Was wir als köstlich schmeckende Avocado kennen, ist die Frucht eines 10 bis 20 Meter hoch wachsenden, immergrünen Baumes mit dunkelgrünen, bis zu 40 Zentimeter langen Blättern. Mit etwa zehn Jahren reifen das erste Mal Früchte aus den kleinen unscheinbaren gelbgrünlichen Blüten, die zahlreich in Rispen stehen. Ein einzelner Baum kann mehr als eine Million Blüten tragen, von denen allerdings nur ein geringer Anteil Früchte ausbildet.

Die runde bis birnenförmige Frucht ist botanisch gesehen eine Beere, deren grüngelbes bis goldgelbes Fruchtfleisch einen dicken Samen umhüllt. Avocados werden nie am Baum weich, sondern fallen hart herunter. Abgefallen verringert sich der Wassergehalt, und das Fruchtfleisch wird weich und butterartig.



Wissenswertes

Der Name „Avocado“ ist die spanische Variante des aztekischen Nahuatl-Wortes ahuacatl, das sich von ahuacacuahatl ableitet. Übersetzt heißt dies Hodenbaum und beschreibt treffend die paarweise am Baum wachsenden Avocadofrüchte. Die Spanier machten aus dem aztekischen Begriff das Wort aguacate, daraus wurde Avocado.

Erste Hinweise auf die Verwendung der Avocado gaben Funde in Gräbern aus der Zeit um 7000 v.Chr. Bei Ausgrabungen in Peru fanden Archäologen einen Wasserkrug in der Form einer Avocado aus der Vor-Inkazeit (ca. 900 v.Chr.). Von den Azteken weiß man, dass sie Avocados kultivierten. Sie aßen die Früchte und nutzten das Öl zur Haut- und Haarpflege. Das Fruchtmus der von ihnen als Wunderfrucht verehrten Avocado setzten sie zur Wundheilung, gegen Magen- und Darmbeschwerden und Koliken ein. Avocado-Mus mit Öl verrührt galt als Aphrodisiakum.

Als die Spanier nach Amerika kamen, war die Frucht von Mexiko bis Peru verbreitet. Fernandez de Oviedo (1478-1557) - Historiker und Chronist der südamerikanischen Eroberung - beschrieb 1526 in seinem Buch „Sumario de la natural historia de las Indias“ erstmals die Avocado. Mit den Spaniern gelangte die Frucht in die Karibik, nach Venezuela, Madeira und auf die Kanaren. Heute gibt es weltweit mehr als 400 Kultursorten.

Avocadoblüten ändern übrigens ihr Geschlecht: Die eine Tageshälfte ist der weibliche Blütenanteil empfängnisbereit, die andere Tageshälfte des folgenden Tages ist der männliche Pollen reif. Nun gibt es Bäume, deren Blüten vormittags weiblich und nachmittags männlich sind, und andere, bei denen es genau umgekehrt ist. Nur wenn diese zwei Baumtypen nahe beieinander wachsen, befruchten Bienen, Fliegen und Wespen die Blüten.

Früher verbreiteten große Säugetiere, wie beispielsweise das mittlerweile ausgestorbene südamerikanische Riesenfaultier, die Avocadosamen. Sie fraßen die Avocadofrüchte inklusive ihres Samens, den sie bei ihren Streifzügen weit entfernt von der Mutterpflanze mit ihrem Dung wieder ausschieden. Heute kennt der Avocadobaum keine natürliche Samenverbreitung mehr - außer dem Menschen, der sich aus den Samen imposante Zimmerpflanzen zieht.

Die neutral nussig schmeckende Avocado wird in den Küchen dieser Welt sehr verschieden, mal salzig, mal süß verarbeitet. Taiwanesen und Philippinen trinken mit Milch und Zucker aufgeschäumte Avocado als Dessert. Avocado-Eis in Südamerika, Sushi mit Avocado in Japan, Dips mit Avocado (Guacamole) in Mexiko oder Avocado mit Milch, Kaffee und Rum als Getränk in Indonesien sind weitere Beispiele.

Das Fruchtfleisch der Avocado oxidiert schnell an der Luft und wird unansehnlich braun. Bei Avocadocremes gibt es anstelle von Zitronensaft oder Essig eine probate Abhilfe: einfach den Kern in die fertige Creme geben, er verhindert das Nachbräunen.



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